Die Louvre-Pyramide : Geschichte, Architektur und Legenden

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Wird von der Louvre-Pyramide gesprochen, denkt man unmittelbar an die transparente Architektur im Innenhof des Louvre, gegenüber dem Jardin des Tuileries (Tuileriengarten). Doch tatsächlich gibt es nicht nur eine, sondern fünf Pyramiden im Louvre.

Erfolgsstory des Pyramiden-Projekts

Das Jahr 1981 und die Wahl von François Mitterand zum französischen Staatspräsidenten brachten dem Louvre eine Reihe umwälzender Veränderungen. Es war die Geburtsstunde des Grand Louvre und der Erweiterung des Museums um den Richelieu-Flügel, in dem bis dahin das Finanzministerium residiert hatte. Ieoh Ming Pei erhielt 1983 den Direktauftrag zur Neuordnung der Inneräume des Louvre und zur Schaffung einer neuen, zentralen Eingangssituation, die die anschwellenden Publikumsströme aufnehmen und verteilen sollte. Er war es, der die legendäre Glaspyramide entwarf, deren Eingang im März 1989 eröffnet wurde - symbolisch zum zweihundertsten Jahrestag der Französischen Revolution.

Mit der Pyramide schuf der Louvre eine neue Größenordnung in der Museumslandschaft und setzte national und international Maßstäbe. Anfangs wurde dieses Projekt von der Öffentlichkieit jedoch scharf kritisiert und galt als sehr umstritten. François Mitterand wurde sogar vorgeworfen, sich selbst für einen „Pharao" zu halten, da er den Bau der Glaspyramide durch den chinesisch-amerikanischen Architekten Pei angekündigt hatte, ohne zuvor einen Wettbewerb ausgeschrieben zu haben - obwohl Pei als Entwerfer eines neuen Flügels der National Gallery of Art in Washington, D.C. bereits brilliante Referezen besaß.

Heute ist die Pyramide allerdings sowohl bei den Parisern als auch den Touristen gleichermaßen beliebt. Sie gliedert sich perfekt in das Palast-Ensemble ein und ist mittlerweile selbst zur Touristenattraktion geworden. Die Umbauarbeiten, die auch eine komplette Fassadenrenovierung einschlossen, bedeuteten einen echten Neuanfang für den Louvre. Nicht selten sieht man Passanten Erinnerungs-Selfies vor der Pyramide schießen. Schon lange ist sie mehr als nur der Eingang im Innenhof des Museums - die große Glaspyramide avancierte selbst zum Symbol des Louvre.

Die 5 Louvre-Pyramiden

Die Glaspyramide, die als Eingang im Innenhof des Louvre fungiert, hat die gleichen Proportionen wie die Cheops-Pyramide, die größte der drei Pyramiden von Gizeh. Die Wahl dieser geometrischen Figur bezieht sich einerseits auf die bedeutende Sammlung ägyptischer Altertümer im Museum, als auch auf den Obelisken vom Place de la Concorde, der unweit des Louvre auf der anderen Seite des Jardin des Tuileries (Tuileriengartens) aufgestellt wurde. Die Pyramide ist an ihrer Basis 35,42 Meter breit und insgesamt 21,34 Meter hoch. 95 Tonnen Stahl und 105 Tonnen Aluminium geben ihr Halt.

Drei kleinere Pyramiden begleiten die Hauptpyramide. Ihre Platzierungen wurden so gewählt, dass sie als Lichtschächte für die Eingänge zu den verschiedenen Sammlungen des Museums fungieren.

Schließlich gibt es noch die große invertierte Pyramide, die im unterirdischen Eingangsbereich sichtbar ist, wenn man den Louvre vom Carrousel (Einkaufspassage unter dem Louvre) aus betritt. Eine im Wortsinn auf den Kopf gestellte und quasi aufgehängte Pyramide.

Die Glassegmente, aus denen die Pyramiden zusammengesetzt wurden, sind dreieckig und rautenförmig. Durch diese Form-Mischung können unregelmäßige Proportionen geschaffen werden. So entsteht eine Optik, die den Eindruck geschliffener Diamanten erzeugt.

Das Werk des Teufels ?

Die von I. M. Pei entworfene große Pyramide wurde bei ihrem Bau extrem abgelehnt und verunglimpft. Schon von Projektbeginn an warf man ihr vor, das gesamte architektonische Ensemble zu verunstalten. Welche Richtung würde das Museum einschlagen ? Offiziell bestätigt ist die Anzahl von 673 Glassegmenten, aus denen die Pyramide sich zusammensetzt - jedoch wurde weithin verbreitet, es handele sich in Wirklichkeit um eine Gesamtzahl von 666 Glaselementen. Dies ist bekanntlich eine satanische Zahl und die Zahl des Wilden Tieres aus der biblischen Apokalypse. Wäre der Bau der Pyramide also ein schlechtes Vorzeichen und würde das Ende der Welt heraufbeschwören ?

Sicher ist Ihnen jetzt klar geworden, dass die Louvre-Pyramide ein absolut unverzichtbares Must-see bei Ihrem Besuch im Louvre darstellt !

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